Stellungnahme zu den Vorwürfen bezüglich des Brandes des Cinemamobils

29.08.2022
Stellungnahme der Feuerwehr Finning zu den Vorwürfen bezüglich des Brandes des Cinemamobils

In der Ausgabe der Augsburger Allgemeinen vom 29.08. wurde von einem Einsatz berichtet, der ein Jahr zurückliegt. Damals brannte ein LKW, der auch als Cinemobil genutzt wurde, in Finning und konnte leider durch die Feuerwehrkräfte nicht mehr gerettet werden.

Als Kommandant der Feuerwehr Finning und zuständiger Einsatzleiter bei diesem Einsatz möchte ich wie folgt zu diesem Artikel Stellung beziehen:

In diesem Artikel wird nach über einem Jahr eine Anschuldigung von Herrn Gaudlitz, dem Geschädigten, sowie einem Windacher Feuerwehrmann erhoben. Kernaussage dabei ist, dass die Feuerwehr Finning ohne Löschwasser im Tank angerückt wäre und der Totalschaden hätte verhindert werden können, wenn denn nur Wasser dagewesen wäre.

Wir weisen diese Behauptung klar zurück und wollen uns dazu wie folgt äußern:

Die Feuerwehr Finning wurde um Punkt 15:00 Uhr alarmiert und traf um 15:07 Uhr am Einsatzort ein. Dabei ergab sich das Bild, dass der LKW im Bereich des Fahrerhauses bereits vollständig brannte. Da es einen Durchgang zwischen Fahrerhaus und Aufbau gab, der nicht verschlossen war, hatte das Feuer bereits auf den Aufbau übergegriffen.

Wir begannen sofort mit dem Löschaufbau. Hierbei musste beachtet werden, dass eine Gasflasche bereits massiv von Flammen beaufschlagt war und zu explodieren drohte. Daher musste ein entsprechender Sicherheitsabstand von unserem Fahrzeug zum brennenden LKW eingehalten werden. Der Löschangriff wurde aber von unserem Atemschutztrupp, angesichts der drohenden Gefahr, und der Distanz innerhalb kürzester Zeit aufgebaut und begonnen. Die Kameraden der Feuerwehr Windach trafen später ein und unterstützten mit einem zweiten Trupp bei diesem Einsatz.

Zur Löschwasserversorgung muss man folgendes wissen. Hydranten zum nahezu unbegrenzten Zugriff auf Löschwasser, gibt es in Deutschland nur innerhalb von Ortschaften bzw. bei bestmimten Objekten. Der Brand ereignete sich aber auf einem Feldweg, welcher von einer Landstraße abführt. Der nächste verfügbare Hydrant ist in diesem Fall über 1 Kilometer vom Einsatzort entfernt und stellt damit keine Alternative dar. In solchen Fällen muss man dann mit den Tanks der Fahrzeuge arbeiten.

Das Finninger Löschgruppenfahrzeug (LF16/12) besitzt einen Löschtank, der über 1.200 Liter verfügt. Hinzu kommt unser Gerätewagen-Logistik (GW-L), welcher über weitere 2.400 Liter verfügt. Beide Tanks waren vollständig gefüllt und konnten direkt genutzt werden. Daher ist es für uns unverständlich, wie es zu dieser Aussage kommen konnte.

Bestätigt wird die Geschichte von Helge Lindenmüller, welcher in diesem Beitrag als Mitglied der Feuerwehr Windach benannt wird. Wir können noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob Herrn Lindenmüller tatsächlich bei dem Einsatz dabei war. Wir wissen aber, dass er mit Herrn Gaudlitz eng befreundet ist. Es ist weiterhin zu beachten, dass Herr Lindenmüller weder Kommandant noch Pressesprecher der Feuerwehr Windach ist. Wichtig ist auch, dass diese Aussage von Herrn Lindenmüller ohne jegliche Rücksprache mit den Kommandanten der Feuerwehr Windach erfolgte und auch nicht deren Meinung widerspiegelt.

Wir können ja verstehen und nachvollziehen, dass Herr Gaudlitz als Betroffener, welcher sich ja in einer absoluten Ausnahmesituation befindet und seine Existenz bedroht sieht, jede Sekunde wie Stunden vorkommt. Wir können auch verstehen, dass sich angesichts des Ausmaßes eine gewisse Hilflosigkeit einstellt, die dann auch in Unmut übergehen kann

Wir verstehen, auch dass Herr Gaudlitz es in seinem Beruf (Zitat: Filmemacher und Tausendsassa) gewohnt ist Dinge zuzuspitzen und spannende Geschichten zu erzählen.

Wir können und werden es aber nicht akzeptieren, dass dies auf unseren Kosten bzw. auf Kosten des Ehrenamts geschehen soll und solche haltlosen Unterstellungen in der Öffentlichkeit verbreitet werden.

Wenn man nun aber tatsächlich der Auffassung ist, dass es Fehler im Einsatz gegeben hat, dann wäre doch der richtige Weg gewesen, innerhalb der letzten 12 Monate das Gespräch mit der Feuerwehr Finning zu suchen. Warum Herr Gaudlitz dies aber nie getan hat und lieber den Weg über die Presse gewählt hat, können wir nur vermuten.

Uns enttäuscht das alles natürlich sehr. Wir sind ehrenamtliche Einsatzkräfte und haben in diesem konkreten Fall beim Alarm unsere Arbeitsstellen, Familien in einem konkreten Fall sogar eine Geburtstagsfeier. verlassen, um jemanden während unserer Freizeit zu helfen, den wir gar nicht kennen. Das ist unser Selbstverständnis als Feuerwehrleute. Leider war der Brand bereits soweit fortgeschritten, dass wir das Hab und Gut nicht mehr retten konnten. Und dann wird nach über einem Jahr die Schuld bei uns gesucht und es werden Geschichten über leere Tanks an die Presse gegeben. Ist das der Dank, denn das Ehrenamt verdient hat? Für uns ist das sehr enttäuschend.

Wichtig ist uns aber eins: Wir arbeiten seit vielen Jahren mit der Freiwillige Feuerwehr Windach sehr gut und vertrauensvoll zusammen und helfen uns gegenseitig, wo immer es benötigt wird. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern!