Schneidversuche im ADAC-Technikzentrum
Moderne Fahrzeuge stellen mit ihren unterschiedlichen Technologien eine Herausforderung für jede Feuerwehr dar. Hintergrund sind neben den verschiedenen Antrieben auch die unterschiedlichen Materialien wie hochfeste Stähle, Verbundmaterialien wie CFK sowie die mittlerweile vielen, verbauten Airbags sowie ihre unter Druck stehenden Gasgeneratoren. Hier ist viel Erfahrung nötig, um schnell und effizient helfen zu können. Dem gegenüber stehen die Übungsmöglichkeiten einer Feuerwehr, die zumeist nur mit sehr alten Schrottfahrzeugen üben kann, die Möglickeiten mit moderenen Fahrzeugen zu üben sind sehr rar.
Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir das Angebot des ADAC erhalten haben, Schneidversuche an einem modernen Fahrzeug durchzuführen. Hierbei handelte es sich um ein modernes Fahrzeug, dass im Rahmen eines Crash-Tests vom ADAC auf Herz und Nieren geprüft wurde. Umso realistischer sind dann aber die Umstände für die Schneidversuche, da an einem durch einen Unfall deformierten Fahrzeug gearbeitet werden kann.
Nach einer kurzen Vorstellung der modernen Fahrzeugtechnologien durch einen ADAC-Versuchsingenieur, der selbst auch in einer Feuerwehr aktiv ist, einer kurzen Wiederholung der Einsatzgrundsätze, wurde mit der Arbeit am Fahrzeug begonnen. Hierzu wurden ersteinmal die Möglichkeiten zum schnellen Zugang, sowie die verschiedenen Ansätze zum Öffnen der Fahrertüre erörtert. Anschließend wurde der Vorderwargen versuchsweise mit Rettungszylinder und alternativ mit einem Spreizer sowie einem sogenannten Rettungsfenster im Bereich der A-Säule angehoben. Darüberhinaus wurden Möglichkeiten zur achsengerchten Rettung über eine große Türöffnungen (bei denen auf einer Seite sowohl die Vordertüre, die B-Säule und die Hintertüre entfernt werden) als auch über die Fischdosen-Technik (bei der nur ein Teil des Daches entfernt wird) geübt.
Unser besondere Dank gilt dem gesamten ADAC Technikzentrum und Thomas Unger im Speziellen.