Jugendfeuerwehrtag: 24 Stunden für den Ernstfall üben

18.12.2015
Auch in diesem Jahr hat die gemeinsame Jugendgruppe der Feuerwehren Finning und Entraching einen Jugendfeuerwehrtag veranstaltet.

Auch in diesem Jahr hat die gemeinsame Jugendgruppe der Feuerwehren Finning und Entraching einen Jugendfeuerwehrtag veranstaltet. Dieses Mal allerdings mitten im Winter und nicht, wie in den Jahren zuvor, in den Sommerferien. Aber gerade dieser Termin nach den Feiertagen im Kreis der Familie schien für die Jugendlichen einen besonderen Reiz darzustellen.

Los ging es am Montag, 28. Dezember, um Punkt 9 Uhr mit dem Treffen am Feuerwehrhaus in Finning. Doch wer einen ruhigen oder gar gemütlichen Start erwartet hat, wurde vom hausinternen Alarm schon kurz nach dem Eintreffen eines Besseren belehrt. Denn eine verletzte Person musste aus dem Hochwasserüberlauf des Windachspeichers gerettet werden. Die Wehrklappe erwies sich dabei als erhebliches Hindernis, aber mit gut abgestimmtem Handeln und mit sehr gutem technischem Wissen konnte die Aufgabe dennoch gelöst werden. Direkt im Anschluss gab es zusätzlich eine spontane Führung durch die technischen Einrichtungen am Windachspeicher von zwei Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamts.

Nach dem Mittagessen folgte auch schon der zweite Einsatz. Dabei mussten die Turnhalle und der Keller der Finninger Schule im Dunklen nach Gefahren wie Gasflaschen oder Brandherden abgesucht werden. Ziel dabei war es, den Jugendlichen einen Eindruck davon zu geben, wie es ist, wenn sie später einmal als Atemschutzgeräteträger in verrauchten oder brennenden Bereichen vorgehen müssen und Ihnen ein Gefühl für mögliche Gefahren zu vermitteln. 

Im nächsten Schritt wurde das Vorgehen beim Löschen von Kleinbränden sowie der richtige Einsatz von tragbaren Feuerlöschern trainiert. Hierzu wurde die Feuerlöschtrainingsanlage des Landkreises Landsberg verwendet, mit der auch kleine Spraydosen kontrolliert zur Explosion gebracht werden können. Zu erwähnen dabei ist auch, dass eine Einladung an alle Jugendlichen im Ortsgebiet ausgesprochen wurde und sich erfreulicherweise zwei Jugendliche eingefunden haben, um die Feuerlöschübung zu begleiten und sich über die Jugendfeuerwehr zu informieren.

Um sich nach diesem anstrengenden Tag etwas zu erholen und auch gleichzeitig für die noch anstehenden Aufgaben zu stärken, gab es nun Schnitzel und Pommes als Abendessen. Zu diesem gemütlichen Beisammensein waren auch die Eltern der Jugendlichen eingeladen, die freundlicherweise Salate und Desserts mitbrachten.

Direkt im Anschluss konnten die Jugendfeuerwehrleute dann im Rahmen eines „Feuerwehr-Parcours“ ihren Eltern die in der Jugendfeuerwehr erlernten Fähigkeiten und ihr Geschick bei der Lösung von Herausforderungen zeigen. So musste ein C-Schlauch zuerst sauber gewickelt und danach zielgenau ausgerollt werden. Weiterhin musste eine Übungspuppe an einem speziellen Rettungsbrett fixiert werden, mehrere Fehler in der Fahrzeugbeladung gesucht und ein Leinenbeutel auf einen genauen Punkt geworfen werden. Alle diese Herausforderungen wurden von allen Jugendlichen angenommen und mit Bravour gemeistert.

Unmittelbar danach wurde erneut Alarm ausgelöst, da bei der Firma Agrardienst Brenner in Entraching eine größere Menge an Flüssigkeit in Brand geraten war. Auch hier mussten die Jugendlichen wieder ihr gesamtes Wissen nutzen, da bei einer brennenden Flüssigkeit nicht einfach mit Wasser gelöscht werden darf, sondern ein extra dafür vorgesehener Löschschaum genutzt werden muss. In diesem Fall handelte es sich natürlich um speziellen Übungsschaum.

Nachdem auch dieser besonders anstrengende Einsatz erfolgreich abgearbeitet war, mussten aber, wie bei echten Einsätzen, erst noch die Gerätschaften gereinigt und aufgeräumt werden sowie die Einsatzbereitschaft vollständig wiederhergestellt werden. Erst danach gab es die wohlverdiente Nachtruhe.

Um 6 Uhr morgens hieß es dann aber schon wieder „Alarm für die Feuerwehr“. In diesem Fall musste ein Platz für die Landung eines Rettungshubschraubers ausgeleuchtet werden. Auch diese Aufgabe wurde wieder hervorragend von allen Beteiligten gelöst, so dass nun das abschließende Frühstück mit Weißwürsten und Brezen genossen werden konnte.

Insgesamt war das ein abwechslungsreicher und spannender Tag für alle Beteiligten. Vielen Dank an alle Jugendlichen, die sich die Zeit genommen haben und welche so großartig mitgearbeitet haben. Vielen Dank aber auch an alle Helfer, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Ein besonderer Dank gilt aber natürlich Christoph Heumos und Willi Perutz, die den gesamten Tag so perfekt organisiert haben.

Es waren dabei: Tobias Drexl, Lukas Eichenseer, Simon Wegele, Paul Herr, Tobias Jülg, Bettina Drexl, Christoph Bähnck, Florian Pezenka, Elias Kaiser, Leon Hackenberg.

Es haben geholfen: Willi Perutz, Christoph Heumos, Anton Donner, Tobias Karl, Daniel Sedlmayr, Andreas Pezenka, Tobias Willus, Michael Bleicher, Benedikt Brenner, Jiri von Wersch, Siegfried Weißenbach, Johann Gall, Stefan Mayr.