Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr
Auch in diesem Jahr veranstaltete die Jugendfeuerwehr Finning einen Berufsfeuerwehrtag für alle interessierten Mitglieder. Diesmal begann die Schicht am Freitag, 31. August um 17:30 Uhr und dauerte, wie bei einer richtigen Berufsfeuerwehr, genau 24 Stunden.
Nach einer kurzen Einweisung in den Ablauf und in die Sicherheitsvorkehrungen des Tages fuhr man um 18:00 Uhr nach Utting, um dort gemeinsam mit den Ausbildern für Absturzsicherung das Thema Selbstrettung zu üben. Hierzu konnten die Jugendlichen nochmals alle nötigen Knoten und Handgriffe in Ruhe üben, bevor man sich dann einmal aus 2 Meter und einmal aus 8 Meter Höhe abseilen konnte. Vielen Dank an dieser Stelle an Adrian Riedel und das gesamte Team der Feuerwehr Utting für die hervorragende Ausbildung. Anschließend gab es ein gemeinsames Abendessen, bevor es wieder zurück nach Finning ging, um dort die Schlafstätten für die Nacht vorzubereiten.
Gegen 22:00 Uhr war dann der erste Einsatz zu absolvieren. Ein Forstarbeiter, dargestellt von unserem Übungs-Dummy, war zwischen Baumstämmen eingeklemmt und benötigte dringend Hilfe. Die Jugendfeuerwehrleute versorgten den „Patienten“, leuchteten die Einsatzstelle aus, und befreiten den „Forstarbeiter“ dann mittels Hebekissen. Im Anschluss an diese Übung, wurde mit allen Beteiligten der Ablauf, das Vorgehen besprochen und mögliche Alternativen dargestellt sowie wichtige Punkte für mögliche, echte Einsätze aufgezeigt.
Nachdem alle Einsatzmittel gereinigt und wieder in den Fahrzeugen verstaut waren, konnte die Heimfahrt zum Feuerwehrhaus angetreten werden, wo dann die Nachtruhe eingeläutet wurde. Diese dauerte dann aber nur bis 5 Uhr morgens, da dann der nächste Übungs-Einsatz auf den Jugendlichen wartete. Die Einsatzmeldung lautete „Ausleuchten für Hubschrauberlandung“ auf einem Aussiedlerhof. Dort angekommen stellte der Einsatzleiter fest, dass ein Arbeiter verunfallt war und verletzt auf erhöhten Fläche auf Heuballen lag. Auch hier waren mehrere Dinge gleichzeitig durchzuführen. Die Jugendlichen mussten die Leiter aufstellen, um zum Verletzten zu gelangen und diesen zu versorgen. Weiterhin musste die Landefläche des Hubschraubers vorbereitet und ausgeleuchtet werden. Nach dem der Patient stabilisiert wurde, musste er aus ca. 4 Meter Höhe auf den Boden gerettet werden. Hierzu wurde eine vierteilige Steckleiter genutzt, auf welcher der Patient, der auf einem sogenannten Spineboard lag, dann langsam und vorsichtig abgelassen werden konnte.
Anschließend ging es zurück zum Feuerwehrhaus, wo gemeinsam gefrühstückt wurde. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner, dass ein echter Einsatz anstand, bei dem der Einsatz der Jugendlichen erforderlich war. Wie berichtet kam es zu einem Defekt an der Wasserversorgung. Eine Pumpe, welche das Wasser in einen Hochbehälter pumpt, ist ausgefallen und konnte nicht repariert werden. Die Feuerwehr Finning wurde von der Gemeinde um Unterstützung gebeten, um die Bevölkerung zu informieren und ggf. nach der durchgeführten Reparatur die Hydranten wieder zu entlüften, falls Luft in das System gelangt ist. Daher wurde der Berufsfeuerwehrtag unterbrochen und die Jugendlichen in das Einsatzgeschehen eingebunden. Es wurden Briefe mit den wesentlichen Informationen und der Bitte so sparsam wie möglich mit dem Wasser umzugehen erstellt und ausgedruckt. Anschließend wurden diese von den Jugendfeuewehrleuten unter Einsatz der beiden Feuerwehrfahrzeuge im Ortsgebiet verteilt. Hierzu wurde an jeder Haustüre geklingelt und der Brief dann entweder direkt überreicht oder im Briefkasten eingeworfen.
Nachdem die Bevölkerung vollständig informiert war, wurde gegen 14:00 Uhr der Berufsfeuerwehrtag wieder fortgesetzt. Als nächstes ging es darum, wie eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug befreit werden kann. Dabei wurden mit den Jugendlichen jeder einzelne, wichtige Punkt bei solchen Einsätzen, von der Verkehrsabsicherung, über die Patientenversorgung bis hin zum Umgang mit hydraulischem Rettungsgerät besprochen und Stück für Stück in der Praxis umgesetzt. Es wurden drei Methoden gezeigt, um verschlossene Fahrzeugtüren mit dem Spreizer zu öffnen. Weiterhin wurde dargestellt, wie ein Vorderwagen angehoben werden kann, um eine Einklemmung zu befreien und welche Möglichkeiten für Rettungsöffnungen es gibt.
Vielen Dank an Martin Stadler und Elias Kaiser für die Organisation des Tages. Vielen Dank auch an die vielen Helfer, welche diesen Tag unterstützt haben.